Ist der Klimawandel am Hochwasser schuld?
Bei kleinräumigen kurzfristigen Starkniederschlägen muss man mit einer Zunahme der Niederschlagsintensität rechnen, da wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann.
Das Wissen über diesen Mechanismus ist gesichert, auch wenn man insgesamt die Auswirkungen des Klimawandels auf das lokale Wetter nicht genau abschätzen kann. Dafür ist die Erderwärmungsphase einfach noch zu kurz.
Eine große Rolle für das Wetter auf der Nordhalbkugel spielt die schmelzende Arktis. Eine eisbedeckte Oberfläche reflektiert die Sonnenstrahlung, Wasserflächen absorbieren mehr Wärme. Das wirkt sich auf die Hoch- und Tiefdruckgebiete der nördlichen Hemisphäre aus, der Jetstream, der Wind der höheren Luftschichten, verlangsamt sich ebenso wie der Golfstrom. Beides könnte länger anhaltendes gleiches Wetter verursachen.
Hochwasser wird durch viele Faktoren begünstigt. In einem gut gepflegten Boden sorgen viele Bodenlebewesen für eine hohe Wasserspeicherfähigkeit.
Ein weiterer Faktor ist die Bodenversiegelung, dadurch verliert der Boden die Wasserrückhaltefunktion. Mit jeder weiteren Bebauung wächst die Hochwassergefahr. Boden ist der wichtigste Speicher für Wasser und Klimagase. Ist der Boden nicht durchlässig, fließt das Wasser oberflächlich ab. Unser Trinkwasser entsteht durch die Filterung des Regenwassers durch die Erdschichten, all diese Funktionen kann nur ein Boden mit intakter Bodenstruktur ausreichend gut erfüllen. Der beste Trinkwasser- und Hochwasserschutz ist eine vernünftige Raumplanung, die genug Platz für das Wasser lässt und Überschwemmungsgebiete frei hält. Laakirchen ist bei den letzten Unwettern noch glimpflich davongekommen, aber das Hochwasserrisiko ist unvermindert hoch. Umweltschutz und Hochwasserschutz müssen zusammengehen.