Int. Frauentag: Schwarz-Blaue Frauenpolitik beschämend
Grüne machen Missstände zum Landtagsthema – mündliche Anfrage zu Teilzeit- und Kinderbetreuungsproblematik – Antrag zu Einkommenstransparenz für alle Unternehmen mit Landesbeteiligung
„Mit jeder Statistik und jeder Grafik wächst der Druck auf die Frauenpolitik in Oberösterreich. Sämtliche Zahlen und Daten werfen die Frage auf, warum das Land überall nachhinkt. Warum es Schwarz-Blau nicht schafft oder nicht schaffen will, Einkommensgerechtigkeit, Kinderbetreuung und die reale Chance auf Vollzeitjobs für Frauen auf die Beine zu stellen. Wir Grüne zeigen dies permanent auf und werden dies auch im kommenden Landtag tun. Der kommende Frauentag und Oö. Equal Pay Day sind dafür der kalendarische Rahmen“, kündigt die Grüne Frauensprecherin LAbg. Dagmar Engl Grüne Initiativen für die anstehende Landtagssitzung an.
Die tristen Fakten im Überblick: Die Einkommensschere schließt sich kaum merkbar. Seit 66 Tagen arbeiten die Frauen in Oberösterreich gratis. Neben unterschiedlicher Entlohnung sind zu viel Teilzeitarbeit und zu wenig Kinderbetreuungs-Angebote die Hauptgründe. Mit rund 57 Prozent hat Oberösterreich die höchste Rate an Frauen-Teilzeitarbeit und mit rund 26 Prozent die niedrigste bei der ganztägigen Kinderbetreuung. „Erster bei der Frauenteilzeitarbeit und letzter bei der Kinderbetreuung. Das ist beschämend und zeigt, dass Oberösterreich bei der Gleichstellung einfach nicht vom Fleck kommt. Wir wollen von Frauen- und Bildungslandesrätin Haberlander wissen, warum das so ist. Was sie tun wird, um die Frauen bei den Vollzeit-Arbeits-Wünschen zu unterstützen und um die Einkommensschere merkbar zu verkleinern, bestenfalls zu schließen“, kündigt Engl an.
Weitere Faktoren sind Einkommensungleichheit und fehlende Einkommenstransparenz. Die Grünen wollen das ändern. Dort, wo es die Politik problemlos umsetzen kann. Daher fordern die Grüne in einem Antrag Einkommenstransparenz für alle Unternehmen mit Landesbeteiligung. Dass Frauen und Männer für die gleiche Tätigkeit noch immer unterschiedlich entlohnt werden, ist inakzeptables Faktum. „Dafür gibt es keine sachlichen Argumente und keine nachvollziehbaren Gründe. Nur wenn in den Unternehmen klar dargelegt wird, wie hoch die Bezahlung für die jeweilige Tätigkeit ist, ist ein Vergleich möglich. Und dann wächst der Druck für eine Angleichung der Löhne zu sorgen. In der Privatwirtschaft gibt es dafür leider für alle Unternehmen immer noch keine Handhabe. Die öffentliche Hand kann das in ihrem Einflussbereich jederzeit machen, wäre somit wichtiges Vorbild und könnte damit einen wesentlichen Beitrag für die Gleichstellung der Frauen in Oberösterreich leisten“, meint Engl.