Bemühen um erfolgreiche Integration ist Grundvoraussetzung
Bemühen um erfolgreiche Integration ist Grundvoraussetzung, für beide Seiten - stets Zweifel an der Integrationsbereitschaft der Betroffenen zu säen, bringt uns keinen Schritt weiter
„Wenn Vermieter:innen eine Hausordnung montieren, ist das grundsätzlich gut. Sie definiert die Regeln für alle Wohnparteien für ein gutes Zusammenleben. Vermieter:innen aber haben ihrerseits für ein gutes Wohnumfeld zu sorgen, dass im Hause alles funktioniert. „Es geht um Pflichten aber auch um Rechte. Um Nehmen und Geben. Genau wie bei der Integration. Wenn LH Stelzer und LR Dörfel den Menschen mit Migrationshintergrund eine Hausordnung hinhängen und wirklich an erfolgreicher Integration interessiert sind, müssen auch sie ihren Part beitragen. Indem sie der Gesellschaft Integration positiv vermitteln. Als Realität, Bereicherung und Chance und nicht nur als Gefahr und Bedrohung. Und selbstverständlich auch mit konkreten Maßnahmen. Bei beidem ist noch viel Luft nach oben“, kommentiert die Grüne Integrationssprecherin LAbg. Ines Vukajlović die heutigen Ausführungen.
Dass sich die Betroffenen um Integration bemühen, ist eine Grundvoraussetzung. „Aber welche Message geht hinaus, wenn die Hausordnung vom Integrationsressort ausgeht? Dass es um Integration geht, dass man eben Migrant:innen meint und erneut in die Pflicht nimmt. Das liegt offenbar im politischen Mainstream. Diese Politik bringt uns in der Sache keinen Schritt weiter. Bevor man nun eine weitere Hausordnung vor die Tür hängt, sollte man die bereits zuvor angekündigten Maßnahmen umsetzen. Denn dies ist wahrlich nicht der erste Werte-Vorstoß“, betont Vukajlović.
Eine Politik, die Integration ernst nimmt, muss mehr tun, als Respekt und Werte als Schwerpunkte zu definieren. „Sie hat für optimale Rahmenbedingungen für Integration zu sorgen. Darunter etwa Sprachkurse, die für die Leute erreichbar und bezahlbar sind, Zugang zum Arbeitsmarkt und Anerkennung von Qualifikationen. Und sie hat für eine Atmosphäre im Land zu sorgen, die das vermeintlich Fremde nicht vorrangig kritisch beäugt“, betont Vukajlović.