Märchen vom "Kinderland" bekommt einen Hauch Realitätsnähe
Mit kostenfreier Betreuung für unter-3-Jährige am Vormittag beugt sich die Landeskoalition ganz einfach den Realitäten – in einem nächsten Schritt muss die Nachmittagsgebühr fallen
„Das schwarz-blaue Märchen vom Kinderland bekommt zumindest einen Hauch Realitätsnähe. Errichtet ist es noch lange nicht. Die heute angekündigte kostenfreie Betreuung für unter-3-Jährige am Vormittag ist ein pures, schwarz-blaues Eingeständnis. Damit beugt sich die Landeskoalition ganz einfach den Realitäten und zerbröselt deren Blockadepolitik an den Fakten. Man mag sich heute auf die Schulter klopfen, morgen darf Schwarz-Blau weitere konkrete Schritte festlegen, wie sie das Land aus dem Kinderbetreuungs-Eck herausholt. Denn wo Oberösterreich bei der Kinderbetreuung und speziell der Betreuung der unter-3-Jährigen im Bundesländervergleich steht, ist allseits bekannt“, kommentiert der Grüne Klubobmann LAbg. Severin Mayr die heutigen Ankündigungen
So muss in weiterer Folge die Nachmittagsgebühr fallen. „Sie ist eine meterhohe Hürde beim Ausbau der Kinderbetreuung und für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es ist rätselhaft, warum sich Schwarz-Blau so sehr an dieser Gebühr und damit Belastung für die Eltern festklammert. Speziell als Bundesland mit der geringsten Kinder-Betreuungsquote und der höchsten Teilzeitquote bei den Frauen. Es gilt den Frauen Vollzeit-Arbeit zu ermöglichen, sie dabei zu unterstützen und damit auch die Wirtschaft zu stärken. Daher muss diese hinderliche und belastende Gebühr endlich weg“, untermauert Mayr die langjährige Grüne Forderung.
Dass auf die Kinderbetreuung in Oberösterreich noch viele Herausforderungen warten, ist für den Grünen Bildungssprecher LAbg. Reinhard Ammer sonnenklar. „Was wir heute vernommen haben, ist nur eine Zutat. Damit wird Bestehendes erleichtert. Wir brauchen aber einen massiven Ausbau. Neue, mehr und kleinere Gruppen sollen kommen, aber noch ist völlig unklar, woher Schwarz-Blau das Personal nehmen will. Nur mit besserer Entlohnung und Attraktivierung dieses wichtigen Berufes wird dies zu finden sein. Und nur dann ist eine flächendeckende, wohnort-nahe Kinderbetreuung mit den nötigen Öffnungszeiten wirklich machbar“, betont Ammer.