20% des Gmundner Gemeindebudgets für ein Parkhaus!
Im Budget der Gemeinde Gmunden gibt es für das Jahr 2023 einen Investitionsposten, der mit Euro 9 Mio. ca 20% eines Jahresbudgets der Gemeinde entspricht. BürgerInnen könnten sich erwarten, dass solch große Investition wohlüberlegt und mit Fakten untermauert sind. In Zeiten der Energie-, Teuerungs- und Klimakrise, könnte man sich vielleicht auch erwarten, dass es eine Investition zur Bekämpfung einer dieser Krisen ist. Nicht so in Gmunden!
Hier soll mit ca. Euro 9 Mio. ein Parkhaus mit annähernd 500 Stellplätzen bei den Michlgründen gebaut werden, als Ersatz für die Stellplätze, die aufgrund des Hotelbaues im Seeviertel wegfallen. „Wir brauchen Parkplätze in Zentrumsnähe, welche die Innenstadt für Erledigungen, Einkäufe uvm. attraktiv machen. Aktuelle Auslastungszahlen der bestehenden Parkplätze zeigen jedoch, dass ein so großes Parkdeck überhaupt nicht notwendig ist, selbst die durch den Bau des Hotels Seeviertel wegfallenden Stellplätze mitberücksichtigt.“, erklärt Peter Grundnig, Mitglied des örtlichen Mobilitätsauschusses. „Wir sind gegen den Neubau von zu vielen und zu teuren zentrumsnahen Parkplätze, die nur an schönen Wochenenden im Sommer gefüllt sein werden. Die erhobenen Zahlen zeigen, dass ein viel kleineres Parkhaus für die Zwecke der Innenstadt ausreicht! Die vorhandenen Parkplätze der Stadt müssen bewirtschaftet werden, indem sie ins Parkleitsystem eingebaut werden. Dann findet Jede und Jeder einen Parkplatz, die bestehenden Parkplätze werden gut ausgelastet, die Verkehrsströme in der Stadt reguliert und es braucht keine ineffizienten Ausgaben in nicht erforderliche Parkplätze“ Konkrete Zusagen von Gewerbetreibenden gibt es, dass deren Parkplätze an Sonn- und Feiertagen, aber auch an Samstagen (sic!) genützt werden können.
„Die Grünen Gmunden haben sich in den vergangenen Wochen in Gesprächen darum bemüht, Verständnis für die Reduktion der Größe der Parkplätze auf den Michlgründen zu erzeugen. Doch leider scheinen nicht einmal harte Zahlen bei manchen GemeindevertreterInnen eine Meinungsänderung oder zumindest ein Abwägen zu bewirken. Wider jede Vernunft wird versucht, mit alten Konzepten auf Probleme der Gegenwart und Zukunft zu reagieren und so befindet sich noch immer ein Investitionsposten für Parkplätze von ca. 20% eines Gemeindebudgets im vom Gemeinderat am 4. Juli abzustimmenden Nachtragsvoranschlag.“.
„Aus Sicht der Grünen Gmunden ist es die Verantwortung der Gemeinde, Geld für Projekte in die Hand zu nehmen, die den aktuellen Entwicklungen Rechnung tragen und der Gmundner Bevölkerung nachhaltig zugutekommen! Eine sichere städtische Energieversorgung, leistbares Wohnen und gute Ausbildungsstätten unserer Kinder sind aus unserer Sicht wichtiger als zusätzliche Parkplätze für Touristen. Interessant ist auch, dass neben diesen immensen Investitionen kein Geld für einen umwelt- und naherholungsgerechten Toscana Parkplatz im Bereich des Möglichen zu sein scheint“, schließt Peter Grundnig.