Equal Pay Day: Statt Gleichstellung nur Gleichgültigkeit
In Oberösterreich arbeiten die Frauen bereits seit zwei Wochen de facto gratis - wenn Frauen-Teilzeitarbeit boomt und ganztägige Kinderbetreuung weiter nachdümpelt, kann das auch nicht überraschen
„Der Equal Pay Day ist immer wieder eine triste, wenn auch wichtige Bestandsaufnahme. Noch wichtiger wäre es, wenn sich bei der Gleichstellung der Frauen endlich was Markantes ändern würde. Das tut´s nicht. Auch nicht in Oberösterreich. Dass hier die Frauen schon seit zwei Wochen quasi gratis arbeiten, kann auch nicht überraschen. Wenn Frauen-Teilzeitarbeit boomt und ganztägige Kinderbetreuung weiter nachdümpelt, ist es logisch, dass die Gleichstellung nicht vom Fleck kommt. Solange die Verantwortlichen das nicht gravierend ändern, Fulltime-Jobs für Frauen forcieren, die Rahmenbedingungen dafür schaffen und der angekündigte Kinderbetreuungsausbau in der Realität ankommt, bleibt die Situation so wie sie seit Jahren ist. Das ist Arbeitsauftrag und Forderung in einem“, betont die Grüne Frauensprecherin LAbg Dagmar Engl.
Dazu gibt es noch immer keine Bewegung bei der Einkommenstransparenz. Dabei gibt es Bereiche, wo dies die Politik problemlos umsetzen kann. Konkret bei allen Unternehmen mit Landesbeteiligung. „Dass Frauen und Männer für die gleiche Tätigkeit noch immer unterschiedlich entlohnt werden, ist inakzeptables Faktum. Nur wenn in den Unternehmen klar dargelegt wird, wie hoch die Bezahlung für die jeweilige Tätigkeit ist, ist ein Vergleich möglich. Und dann wächst der Druck für eine Angleichung der Löhne zu sorgen. In der Privatwirtschaft gibt es dafür leider für alle Unternehmen immer noch keine Handhabe. Die öffentliche Hand kann das in ihrem Einflussbereich jederzeit machen, wäre somit wichtiges Vorbild und könnte damit einen wesentlichen Beitrag für die Gleichstellung der Frauen in Oberösterreich leisten“, meint Engl.