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04.04.2023 Allgemein

Ein Loi­pen­zen­trum als Ge­mein­wohl?

Vergangenen Donnerstag wurde mit den Stimmen der ÖVP, der FDB (vormals FPÖ), der Bürgerliste STIL und der SPÖ das Loipenzentrum als Gemeinwohl deklariert! Wir von den Grünen haben als einzige Fraktion im Gemeinderat dagegen gestimmt, da das Projekt unserer Meinung nach ganz und gar nicht für die breite Bevölkerung relevant ist.
Unsere Gemeinderätin Eva Königseder hat mit einer emotionalen Wortmeldung auch die Sicht der Jugend zu diesem umstrittenen Projekt eingebracht. Hier die Wortmeldung zum Nachlesen:

    Ich find es ist interessant, dass man sich hier bei der Begründung des Öffentlichen Interesses auf das OÖ-Raumordnungsgesetz bezieht. Weil im § 2 des besagten OÖ-Raumordnungsgesetzes sind nämlich mehrere Ziele definiert, die mit diesem geplanten Projekt nicht einhergehen. In §2 Abs.2 steht nämlich zuallererst:

    Die Raumordnung hat insbesondere folgende Ziele:

    • Ziffer 1.: den umfassenden Schutz des Klimas und der Umwelt vor schädlichen Einwirkungen sowie die Sicherung oder Wiederherstellung eines ausgewogenen Naturhaushaltes;
    • Ziffer 2a.: die Vermeidung und Verminderung des Risikos von Naturgefahren für bestehende und künftige Siedlungsräume.

     

    Ich glaube es ist mittlerweile allerseits bekannt, dass durch die Handlung der Menschen das Klima auf der Erde nachhaltig verändert wird. Die Auswirkungen spüren wir ja mittlerweile auch in unseren Breiten.

    Als junger Mensch find ich es daher enorm ungerecht gegenüber meiner und allen nachkommenden Generationen, dass jetzt ein wirkungsvoller Klimaschutz aufgrund kurzfristiger Einzelinteressen geopfert werden soll. Anstatt alle unsere Ressourcen zu bündeln und darauf zu konzentrieren, die Auswirkungen des Klimawandels auf unser Leben so gering wie möglich zu halten, wird weiter gemacht wie bisher. Anstatt den Energieverbrauch zu reduzieren, und aus nachhaltigen Quellen zu beziehen, wird mit Schneekanonen und enormem Energieeinsatz versucht, den Winter noch ein paar Tage länger zu machen. Anstatt die Böden zu schützen, weil sie ein wichtiger Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere sind, soll eine Fläche von mehreren TAUSEND m² für eine Skirollerstrecke asphaltiert werden. Anstatt sich Gedanken zu machen, wie der Autoverkehr reduziert werden könnte, soll in einer abgelegenen Lage eine Einrichtung geschaffen werden, die nur mittels PKW zu erreichen sein wird.

      Ich frag mich deshalb eines: wofür?

        Wenn man  also öffentliches Interesse für ein Vorhaben geltend macht, dann wohl nur dafür, dass man alles daran setzt die Auswirkungen des Klimawandels so gering wie möglich zu halten. Das sind wir meiner und allen nachfolgenden Generationen schuldig.

        Eva Königseder
        Eva Königseder

        Gemeinderätin

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