Die wahren Schätze einer Gemeinde
In vielen Amtsstuben wird derzeit fieberhaft gerechnet, weil die finanziellen Spielräume für Gemeinden immer enger werden. Aber was eine Kommune letztendlich voranbringt, lässt sich nicht in Form von Budgetplänen darstellen. Es sind die in ihr lebenden Menschen und wie sie miteinander umgehen.
Es gibt Gemeinden, die gar nicht so groß und finanzkräftig sind, und trotzdem schaffen sie Dinge, an denen größere, wohlhabendere Kommunen scheitern. Da stellt sich die Frage: Wie machen die das? In einer Gemeinde müssen viele Räder aus Politik und Verwaltung, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft ineinandergreifen, damit „das Werkl rennt“, wie der Volksmund sagt. Es sind aber letztendlich Menschen, welche diese Räder antreiben. Das größte Kapital einer Gemeinde ist ihr „Sozialkapital“.
Es braucht Menschen, die bereit sind, sich für das Gemeinwohl zu engagieren, Dinge umzusetzen, aber auch vorauszudenken und die Weichen richtig zu stellen. Vergrämt man solche Personen – etwa durch andauernde Querelen – kann eine Gemeinde in eine Spirale nach unten geraten, aus der sie nur mehr sehr schwer herauskommt, weil ihr das wertvolle „Sozialkapital“ abhanden kommt.
Politik ist auch ein Wettbewerb der Ideen. Wenn man jemanden von seinen Argumenten überzeugen will, dann muss das Gegenüber zu mindestens bereit sein, sie anzuhören. Das ist nur bei einer vorhandenen Gesprächsbasis auf Grundlage einer nicht zerrütteten Beziehung möglich.
Es geht also um Beziehungskultur, es geht darum, miteinander reden zu können. Dabei muss über Zeiten des Wahlkampfs und einzelne Legislaturperioden hinausgedacht werden. Wir Grünen hören des Öfteren den Vorwurf, wir seien zu „harmoniebedürftig“. Das kann sein. Aber so wie alle Gemeinderatsfraktionen haben wir nur begrenzte Ressourcen, und die investieren wir lieber in konstruktive Arbeit und nicht in Streitereien – denn von als „Reibungswärme“ verpuffter Energie hat letztendlich keiner etwas.
Fazit: Wem wirklich am Wohl der Gemeinde, an einer funktionierenden Kommune gelegen ist, sollte darauf achten, wie wir miteinander umgehen. In diesem Sinne wünschen wir Allen frohe und friedvolle Festtage!
„Strategien haben alle – den Unterschied machen die Menschen“ (Gerald Hüther, „Kommunale Intelligenz“)