Die Stadtpolitik schläft weiter – der Klimapakt…
Wir nehmen die Zukunft jetzt in unsere Hand“, skandierten am 29. März 2019 über 100 junge Menschen in Gmunden.
Weltweit, aber auch in Gmunden, hatte die Politik verschlafen und mit einem lauten Schulstreik sollte sie aufgeweckt werden: Die Jugendlichen sind sich einig: „Es ist allerhöchste Zeit, etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen, schließlich ist es unsere Zukunft!“
Was ist seither passiert? Haben die Forderungen der Jugendlichen in der Gemeindearbeit Gehör gefunden? Oder ist die Gemeindepolitik wieder eingedöst?
Das junge Team der mutigen Fridays For Future Aktivist*innen hat die Gemeinde Gmunden mit ihren Forderungen aufgeweckt, bald gab es erste Gespräche mit dem Bürgermeister und weiteren Vertreter*innen der Gemeinde. Nach einigen Diskussionen ist die Idee eines Klimapaktes zwischen Fridays For Future und der Gemeinde entstanden, mit dem Ziel, dass Gmunden die Klimakrise endlich als Aufgabe höchster Priorität anerkennt. Unter dem Beisein von Fridays For Future Gmunden wurde dann im September 2019 der Klimapakt vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Eigentlich ein Erfolg für ganz Gmunden, es wird öffentlich erklärt, dass unter anderem alle bestehenden sowie nachfolgenden Verordnungen, Bewilligungen und Projekte der Stadt Gmunden auf ihre Nachhaltigkeit überprüft und bei Bedarf dahingehend abgeändert werden. Außerdem ist ein Maßnahmenbündel bezüglich verschiedener Bereiche enthalten, von der Mülltrennung im öffentlichen Raum bis zu den Erneuerbaren Energien.
Leere Worte, nicht viel dahinter?
Nun sind fast zwei Jahre vergangen, seit der Klimapakt beschlossen worden ist und es gab durchaus Erfolge, wie die Absage der Heli Days oder ein paar neue Mehrzweckstreifen. Doch in vielen anderen Bereichen döst die Gemeinde noch vor sich hin: Die letzte Photovoltaik-Anlage wurde 2018 errichtet, noch vor dem Beschluss des Klimapakts – wieso kommt da nicht noch mehr? Wo bleiben zum Beispiel Mülltrennsysteme und weitere Radständer? Haben sich die schlecht getakteten Busanbindungen in benachbarte Gemeinden verbessert?
Fest steht, dass es noch viele Fragezeichen gibt – es bleibt eher bei schönen Worten als bei den dringend nötigen Taten. In manchen Bereichen scheint es fast, als würde die Gemeindepolitik im Tiefschlaf stecken – entgegen dem Klimapakt kam es zum Beispiel zu einer Wiedereinführung der Parkplätze am Rathausplatz.
Ein paar Erfolge, ein paar Fragezeichen, ein paar Enttäuschungen – nach zwei Jahren Klimapakt scheint das Wort „Krise“ in Klimakrise noch nicht bei allen Fraktionen angekommen zu sein. Anstatt schnellem und tatkräftigem Handeln sind inzwischen fast zwei Jahre ohne große Verbesserungen vergangen. Doch gerade in den nächsten, entscheidenden Jahren dürfen wir nicht verschlafen – wir brauchen in Gmunden eine ambitioniertere Klimapolitik!
Sie wollen auch, dass Klimaschutz in Gmunden stärker eingebunden ist und den Worten Taten folgen? Dann wählen sie am 26.9. grün!