Ein moderner Bildungsstandort oder: Bildungscampus jetzt!
Den Schulstandort Vorchdorf ganz neu unter dem Begriff „Bildungscampus“ anzulegen, war bereits im September 2014 das Thema der Gemeindezeitung „Vorchdorf – Ein Markt voller Leben“.
Angedacht war ein Bildungsnetzwerk unterschiedlicher Bildungsinstitutionen. Volks-, Mittel- und Polytechnische Schule, Krabbelstube und Kindergarten, außerdem Jugendeinrichtungen und Erwachsenenbildung, freie Organisationen wie das „Offene Technologielabor“ (= Otelo) sowie Industrie und Gewerbe mit Lehrlingsausbildung – sie alle arbeiteten damals gemeinsam etwa ein halbes Jahr, von Februar bis Juli 2014, intensiv an der der Entwicklung dieses Bildungsnetzwerkes in Verbindung mit einer pädagogischen Vision für die Zukunft des Bildungsstandortes Vorchdorf. Der Bildungscampus sollte demnach „ein Treffpunkt für das ganze Dorf“ werden – von der Krabbelstube bis zur Erwachsenenbildung, aber auch ein Ort zum Austausch von Wissen und Erfahrungen im Rahmen außerschulischer Treffen – siehe Otelo. Zu diesem Zweck wurde 2014 auch ein offenes Ideenbüro initiiert, eine Ideenwerkstatt wurde im Schulzentrum abgehalten. Hier konnten alle interessierten Vorchdorfer:innen aller Altersstufen ihre Gedanken, Ideen und Wünsche deponieren.
Danach ging das Projekt in die zweite Phase: das Entwickeln einer räumlichen Vision für die nötigen Gebäude im Ortszentrum.
Nun sind neun Jahre vergangen – eine gesamte Pflichtschuldauer! In diesen neun Jahren wurde immer wieder bei den zuständigen Landesbehörden bezüglich der finanziellen Beteiligung urgiert, genauso oft wurden aus finanziellen oder planungstechnischen Gründen Absagen erteilt. Die Marktgemeinde Vorchdorf hat mittlerweile Rücklagen in Höhe von gut zwei Millionen Euro für den Bau des Bildungscampus angespart.
Vorchdorf als modernen Bildungsstandort etablieren
Nun ist wieder Bewegung in das Thema gekommen. Grundlegende Fragen konnten mit den Verantwortlichen des Landes geklärt werden. Das ist auch dringend notwendig, denn unser pädagogisches Zentrum ähnelt gebäudetechnisch mittlerweile eher einem Bildungskrampus als einem Bildungscampus.
Ein modernes pädagogisches Areal ist nicht nur für die Kinder und Jugendlichen von großer Bedeutung, sondern kann auch dem Personal-Mangel in den Vorchdorfer Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen und Schulen Abhilfe verschaffen. Auch für Familien sind gute Kinderbildung und -betreuung bzw. Schulangebote ein entscheidender Faktor, sich für oder gegen eine Gemeinde als Lebensmittelpunkt zu entscheiden. Vorchdorf bleibt dann „Ein Markt voller Leben“, wenn jüngere Generationen bleiben oder sogar zuziehen.
Aus diesem Grund haben wir Grüne in der Gemeinderatssitzung vom 25. September 2023 den Antrag auf Bildung eines Lenkungsausschusses gestellt. Im Lenkungsausschuss sollen Gemeinde- und Bildungsverantwortliche mit dem gleichen Informationsstand nun die entscheidenden nächsten Meter machen.
Die Vision soll endlich zur Mission werden, nur so kann man Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung fördern und damit Familien, aber auch Unternehmen binden. Frei nach dem Motto: Ein Bildungskonzept als Bindungsrezept!