Bahnhof St. Georgen - eine Chance vertan
Würden Sie ein teures Auto kaufen und es dann nicht benutzen, weil Sie beschlossen haben, Ihr Nachbar solle die Pflege und Wartung übernehmen, der will aber nicht? Was wie ein Schildbürgerstreich klingt, ist bei der ÖBB Realität. Da wurde im Bahnhof um wohl zigtausende Euro ein Lift eingebaut und abgeschaltet, weil die Gemeinde Luftenberg nach einem von der ÖBB selbst erstellten „Regelwerk“ trotz anders lautendem Vertrag die Kosten tragen sollte.
Nach unserem Artikel über diverse Mängel am Bahnhof wurde auch im Gemeinderat heftig debattiert. Einzig Warteraum und WC sind mittlerweile geöffnet, alle anderen Missstände bestehen weiterhin. Auch Klagen von Nachbarn über die quälende Lautstärke der Durchsagen wurden laut. So wird etwa gleich DREImal lautstark angekündigt, wenn ein Zug ausnahmsweise auf der anderen Seite des Bahnsteiges einfährt – wer braucht das? Man sieht es!
Die Gemeinde wandte sich diesbezüglich an die ÖBB. Deren Antwort lautete im Wesentlichen: „Man kann nichts machen.“ Wie die ÖBB gedenkt, die Rechte von Menschen mit Behinderung einzuhalten, oder Menschen mit Kinderwagen eine Bahnfahrt zu ermöglichen, bleibt unbeantwortet. Auch das zugige Wartehäusl ist ihr keine Erwähnung wert – obwohl es in anderen Bahnhöfen ähnliche Warteplätze ohne Durchzug gibt.
Vielleicht würde es ja helfen, wenn möglichst viele Betroffene sich an die ÖBB, den Verkehrslandesrat, die Presse oder das Fernsehen wenden…
Schreiben der ÖBB
Sehr geehrter Herr Mazanek!
Generell trachten wir aufgrund der letzten Beschwerden danach, die Lautsprecheranlagen für unsere Kunden gut verständlich und für die Anrainer so leise wie möglich einzustellen.
In St. Georgen an der Gusen Bf. erreichen wir eine Sprachverständlichkeit von 0,51 – die Norm gibt 0,5 vor (Skala von Schlecht 0 bis ausgezeichnet 1). Eine Reduktion der Lautstärke ist aus Sicherheitsgründen daher nicht möglich.
Der Vorplatz ist nur bei Schienenersatzverkehr beschallt.
Die Anzahl der Durchsagen hat sich aufgrund der Einbindung in die Betriebsführungszentrale Linz erhöht, da diese automatisch und nach Regelwerksvorgabe vom Betrieb erfolgt. Daher ist eine vermehrte Wahrnehmung der Ansagen durchaus verständlich.
Konventionelle Bahnsteiguhren sind lt. Regelwerk nicht mehr erforderlich. à Uhrzeit ablesbar in jedem Monitor.
Die Monitorvitrine für St. Georgen ist bestellt, mit einer Lieferung ist lt. Fachbereich jedoch nicht vor Mai 2023 zu rechnen. (bereits großer Rückstau und generelle Lieferengpässe)
Die lang ersehnte Monitorvitrine für St. Georgen an der Gusen Haltestelle wurde letzte Woche eingebaut und geht demnächst in Betrieb!
Die Vorkehrungen zur Vermeidung von Überflutungen durch Starkregenereignisse werden noch im Oktober bewerkstelligt!
Mit freundlichen Grüßen Andreas Gaith