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15.11.2022 Allgemein

Aus dem Orts­ent­wick­luns­aus­schuss

Ein schattiger Gastgarten

Überhöhte Geschwindigkeit

Da aus der Bevölkerung wieder Beschwerden an den Ausschuss herangetragen wurden, befasste sich dieser bei den letzten zwei Sitzungen mit dem Thema überhöhte Geschwindigkeiten von motorisierten Fahrzeugen aller Art. 

Meldungen kamen aus der Lungitzer Straße, der Färbergasse, dem Kardenweg, dem Derntlgraben und vom Dahaberg. Der bei der Sitzung im September anwesende Bürgermeister berichtete von unzähligen weiteren Meldungen aus praktisch allen Teilen des Ortes. 

Da bisherige Anläufe die Geschwindigkeit auf ein akzeptables Maß zu reduzieren bei vielen Stellen nicht von Erfolg waren, machte ich den Vorschlag einen versierten Verkehrsplaner hinzuzuziehen. Der Vorschlag wurde vom Ausschuss einstimmig angenommen. 

Ein Angebot seitens eines Verkehrsplanungsbüros liegt bereits vor, und wird bei der kommenden Sitzung beraten. In der Zwischenzeit mein Appell an alle: Geschwindigkeitsüberschreitung im Ortsgebiet ist kein Kavaliersdelikt! Jedes Km/h zu viel bedeutet weniger Lebensqualität und Sicherheit, dafür mehr Lärm, Abgase UND Kraftstoffverbrauch!

Verkehrsplanung Sparkassenkreuzung

Der Bürgermeister berichtete dem Ausschuss vom aktuellen Stand der Planung. 

Es wurde im Juli bei der Kreuzung eine sehr detaillierte Knotenpunktsanalyse (Verkehrszählung) durchgeführt. Nun hat man eine gute Datengrundlage für etwaige weitere Planungsmaßnahmen. Auch ein Fahrradcheck des Landes OÖ wurde gemacht. Diese Ergebnisse liegen der Gemeinde aber noch nicht vor. Seit vorigem Jahr gibt es einen österreichischen Mobilitätsmasterplan zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrsbereich bis 2030 (siehe Seite 12). Ich werde mich nach Kräften bemühen, die dort angeführten Strategien auch in die St. Georgener Verkehrsplanung einfließen zu lassen. Schließlich wünsche ich mir, dass meine Kinder und Enkelkinder die gleiche hohe Lebensqualität genießen dürfen, wie meine Generation das durfte. 

Die Gelegenheit dazu wird bald kommen, denn im Rahmen des neuen ÖEK wird ein Verkehrskonzept für die Ortsmitte erstellt. Die ersten Vorbereitungen dazu starten in den nächsten Wochen.

Besonders interessant finde ich den Ansatz einer Geschwindigkeitsreduktion auf 30 Km/h im Ortsgebiet auf allen Straßen. Staus werden dadurch weniger, da der Verkehr verlangsamt und verstetigt wird. Auch gibt es viel weniger Straßenlärm und auch weniger Abgase. Weiters kann bei 30 Km/h der Radverkehr besser im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt werden. Auf der Mauthausner Straße/Pleschinger Straße hat das Land OÖ leider aber bislang noch nicht einmal vor unseren Schulen 30iger genehmigt. Das Argument lautet: „Der motorisierte Verkehr muss fließen können.“ Diese Begründung wirkt in Zeiten von Energiekriese und Klimawandel wie ein Echo aus den 70iger Jahren. 

Ich bin froh, dass sich in der Gemeinde alle Fraktionen einig sind, dass man hier etwas ändern muss, und man sich nicht mit dem Status quo zufriedengibt. 

Marktplatz

Ein weiterer Bericht des Bürgermeisters galt der Marktplatzentwicklung. Ins Erdgeschoß des Burgerhauses werden ja nun Coworking-Spaces einziehen. 

Für mich waren diese nur die zweite Wahl, da ich mir einen Betrieb gewünscht hätte, der mehr Frequenz auf den Marktplatz gebracht hätte (Bauernladen, Gastro). Leider haben sich alle Versuche etwas in diese Richtung auf die Beine zu stellen als vergeblich erwiesen. Bei den Coworking-Spaces ist mir ein Anliegen, dass Teile der Arbeitsbereiche vom Markplatz her einsehbar sind, sodass man merkt, dass sich am Marktplatz „etwas tut“. Auch wird es wichtig sein, dass die Co-Worker:innen nicht am Marktplatz parken und so die Parkplätze für Besucher:innen der Geschäfte am Marktplatz verstellen. Für Dauerparker gibt es ja genügend Flächen im weiteren Umkreis.

Bezüglich der bei der Bürgerbeteiligung vielfach geforderten Verbesserung der Aufenthaltsqualität am Marktplatz, gab es einen ersten Vorstoß in Form eines Projekts zur Gestaltung mit einer mobilen Begrünung, welches der Verein L(i)ebenswertes St. Georgen entwickelt hat. Nach einigen Diskussionen über das Wo und Wie in den Gremien, wurde der Planungsauftrag nun dem Ausschuss für Ortsentwicklung zugewiesen. Wir werden zusammen mit dem Verein und weiteren Marktplatzinteressierten über den Winter ein überzeugendes Konzept zu entwickeln. Einfach wird das aber nicht, denn auf dem Marktplatz ist die gestaltbare Freifläche äußerst rar.

Widmungen

Folgende Widmungsänderungen wurden in den vergangenen zwei Sitzungen beraten:

Siedlungsstraße – Obere Breiten

Hier entsprach der Flächenwidmungsplan in bei kleineren Teilflächen nicht der tatsächlichen Nutzung durch den Bauträger. Dies war im Zuge der Neuerstellung des Bebauungsplanes Nr. 62 „Mauthausner Straße“ aufgefallen. Der Änderung wurde seitens des Ausschusses und später auch im Gemeinderat einstimmig zugestimmt. In Zukunft muss offenbar noch genauer hingeschaut werden, dass die Nutzung durch z.B. Bebauung mit dem Flächenwidmungsplan genau übereinstimmt. 

Areal ehem. Pötsch. Gedenkstätte Bergkristall

Bei der Sitzung am 5.09. wurden zwei Themen der Raumordnung bearbeitet. Zum einen wurde die Widmung der Fläche vor dem Stolleneingang der ehemaligen Bergkristall Anlage als Gedenkstätte endgültig beschlossen. Dies war zwar schon 2020 vom Gemeinderat beschlossen worden. Aufgrund geänderter Besitzverhältnisse musste die Flächenwidmung nochmals in den Gemeinderat, wo sie auch angenommen wurde. Diese Flächen können nun endgültig nur mehr für Gedenkzwecke genutzt werden.  

Agro PV Schörgendorf

Der zweite Widmungsantrag, mit dem sich der Ausschuss befasste, war die Errichtung einer Agro PV Anlage in Schörgendorf. Aufgrund des überzeugenden Nutzungskonzeptes – die Anlage wird neben der Erzeugung von Strom auch als Freigehege für Enten genutzt werden- wurde der Antrag vom Ausschuss sehr positiv bewertet. Da auch der Gemeinderat zustimmte, geht das Projekt nun zur weiteren Bewertung zum Land Oberösterreich. Mir ist bewusst, dass hochwertige landwirtschaftliche Flächen dringend für die Erzeugung von Lebensmitteln gebraucht werden. In diesem Fall ist das auch weiterhin der Fall. Grundsätzlich sehe ich es aber kritisch, wenn zu viele Flächen für die Stromversorgung verwendet werden. Vorher sollten bereits versiegelte Flächen wie Dächer, Gebäudeoberflächen oder Parkplätze dieser Nutzung zugeführt werden. 

Örtliches Entwicklungskonzept (ÖEK) neu

Im Ausschuss konnten wir unseren Teil der Evaluierung des alten ÖEK finalisieren und dem Lenkungsteam zur weiteren Bearbeitung weiterleiten. Bei der Bearbeitung des alten ÖEK fiel uns auf, dass dieses zwar sehr umfangreich ist, jedoch sehr unübersichtlich gestaltet. Ich bezweifle, dass das gut 80 Seiten starke Werk bei raumplanerischen Entscheidungen in der Vergangenheit oft zum Einsatz gekommen ist. Das soll sich beim neuen ÖEK nun ändern. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr.

Schlau gegen Stau

Die Verkehrszählung bei der Sparkassenkreuzung hat ergeben, dass die Kreuzung vor allem zur abendlichen Rush Hour (zwischen 16 und 18 Uhr) besonders belastet ist, da hier der Berufsverkehr mit dem innerortlichen Einkaufs- und Freizeitverkehr zusammenkommt. Jede Autofahrt, die in diesem Zeitbereich nicht mit dem Auto absolviert wird, wirkt daher besonders entlastend für die Kreuzung und auch den Marktplatz. Vielleicht ließe sich so mancher Einkauf gesundheitsfördernd und stressabbauend zu Fuß oder mit dem Rad erledigen. 

Wer sich mit eigener Muskelkraft zum Training in den Aktivpark begibt, verlängert so die sportliche Aktivität. Das gilt vor allem auch für unsere jungen Sportler:innen. Wir alle sind für Bewegung an der frischen Luft gemacht. Alltägliche Wege werden so zu einer einfach nutzbaren Quelle von Gesundheit und Fitness.

Renate de Kruijff
Renate de Kruijff

Gemeindevorständin

Fraktionsobfrau

Obfrau Ausschuss für Ortsentwicklung

Radfahrbeauftragte der Gemeinde

[email protected]
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