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25.04.2025 Allgemein

Ab­riss­bag­ger für den Kli­ma­schutz? Hal­ten wir da­ge­gen!

Diese Rodung fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube: jedes Krachen eines Baumes, das aufgeregte Zwitschern der Vögel.

Die Rodung erfolgt auf Basis eines gültigen Rodungsbescheides, auch die vorgeschriebenen Aufforstungen haben stattgefunden. Doch der Zeitpunkt der Rodung ist fachlich in keinster Weise nachvollziehbar, es ist Brutzeit aber von Gesetzes wegen nicht verboten.

Wir Grüne haben damals im Jahr 2021 aufgezeigt, was geplant wurde, wir haben informiert, wir haben gekämpft, wir haben die Zivilgesellschaft unterstützt, wie etwa den Verein Wald statt Parkplatz. Ich persönlich habe – vor der Wahl noch als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht – im Ausschuss den entsprechenden Bürgerantrag vor dem Verschwinden in der Schublade gerettet. Der oö. Umweltanwalt war damals ebenso involviert wie Landesrat Kaineder, mehrere Alternativ-Vorschläge für Stellplätze wurden präsentiert. Doch die Bodenverbrauch-Lobby war stärker. Die Bescheide wurden ausgestellt.

Die Stadtgemeinde hat 2022 und 2023 – nachdem wir Grüne den Abschluss des Pachtvertrages aufgezeigt hatten – Gespräche mit dem Hotel-Konsortium aufgenommen. Dadurch konnten wir eine gewisse Vertrauensbasis aufbauen. Beim letzten solchen Gespräch im Februar 2023 sind wir aus meiner Sicht so verblieben, dass das Konsortium auf die Stadtgemeine zukommen würde, wenn sich konkrete nächste Schritte abzeichnen. Dann wurde es ruhig. Funkstille. „Kein Investor,“ so war der allgemeine Tenor in Gmunden.

Ohne offizielle Ankündigung nun die Rodung – wenige Tage bzw. Wochen vor dem Ablauf des Rodungsbescheides! Ein Vertreter des Konsortiums, den ich vor Ort am Toscanaparkplatz getroffen habe, hat versichert, dass es sehr wohl einen Inverstor gäbe, dass mit dem Baubeginn noch 2025 gerechnet werden könnte. Keine befriedigende Antwort habe ich auf die Frage erhalten, warum in der Zwischenzeit nicht über Alternativen für den Parkplatz mitten im Wald nachgedacht worden war. Die umstehenden Bürger:innen hatten alle dieselbe Vermutung: zu teuer!

In den letzten Tagen waren Aktivist:innen vor Ort, um vielleicht doch noch die Bagger zu stoppen... Wer sich selbst ein Bild gemacht, weiß, dass es vergebens war.

Auch wenn die Rodung legal war und die Auflagen erfüllt waren, ist die Vorgangsweise in keinster Weise nachvollziehbar. Die Vertrauensbasis mit dem Hotel-Konsortium ist durch eben dieses Vorgehen wieder zerstört.

Was jetzt alle betreiben müssen, denen der Erhalt von Wald- und Grünflächen und ein öffentlich zugänglicher Toscanapark wichtig ist:

  • dass die gesamte Toscana Halbinsel als Geschützter Landschafteil ausgewiesen wird;
  • dass die verbleibende Waldfläche zwischen Toscanaparkplatz und Wartgraben in Grünland zurückgewidmet wird – denn aktuell ist die gesamte Fläche als Bauland / Tourismusgebiet ausgewiesen.

Für den Schutz der Halbinsel als Geschützter Landschaftsteil ist das Land OÖ zuständig. Sowohl der Umweltanwalt als auch die Stadtgemeinde Gmunden haben im Jahr 2024 einen entsprechenden Antrag eingebracht.

Und noch ein Wort über die bösartigen Kommentare gegen uns Grüne: 2021 hat man sich über uns lustig gemacht – „So ein Tamtam wegen der G’stetten.“ Wir hatten damals wenig (keine?) Verbündete auf der politischen Bühne. Und heute ist die Empörung groß, dass die Grünen es damals nicht alleine geschafft haben… und diese Empörung wird bewusst geschürt!

Darum schließe ich mit einer Bitte: Aktiv werden und handeln, ist viel wirksamer, als im Internet lästern.

Aktivismus, der sich für Umwelt, Boden, Klima einsetzt, kann jede helfende Hand gebrauchen, jedes helfende Hirn, jedes helfende Herz. Wir freuen uns auf deine Unterstützung … und die Umwelt auch. Werde mit uns aktiv!

Uli Feichtinger
Uli Feichtinger

Vizebürgermeisterin, Parteivorstand

Ausschuss für Klima, Umwelt, Energie & Bürger:innenBeteiligung

[email protected]
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